alles viel zu schwer
David hat nie so getan, als wäre das Leben leicht.
Sein Glaube kam nicht aus warmen Tempelstunden, sondern von draußen. Vom Staub auf der Haut. Von Nächten auf der Flucht. Von Kämpfen, die länger dauerten als die Kraft.
In Psalm 18, Vers 35 bezeugt er:
„Gott gibt meinen Armen Kraft, selbst den ehernen Bogen zu spannen.“
Das ist kein romantisches Bild. Kein Kinderbibel-Vers. Bronze – das, was man damals „Erz“ nannte – war das Härteste, was sie kannten. Kein Material, das sich biegt, weil man es will. Ein Bogen aus Erz war nichts für schwache Hände. Und erst recht nichts für einen allein.
Aber David war nie normal. Nicht, wenn Gott bei ihm war. Dann wurden seine Hände zu Werkzeugen. Seine Arme zu Sehnen. Dann war da Kraft, wo vorher Schwäche war.
Es kommt vor, dass Gott uns einen Auftrag gibt, der viel zu groß wirkt. Zu schwer. Unmöglich.
Ein Gespräch, das uns innerlich aufreißt.
Ein Abschied, der zu früh kommt.
Ein Tag, der nicht enden will.
Ein Bekenntnis, das uns – menschlich gesprochen – die Zukunft kosten kann.
Und dann hebt man die Arme – und sie tragen. Dann geht etwas, das eigentlich nicht geht. Nicht, weil man stark ist. Sondern weil einer mitzieht. Still, unauffällig. Aber mit genug Kraft, um diesen Bogen zu spannen.
Manchmal reicht genau das: zu wissen, dass du nicht allein ziehst.