EMMA!!!

„Emma“, lass mich rein! Bitte, mach auf! Emma, bitte!“
Mitten in der Nacht schrecke ich aus dem Schlaf und liege komplett neben mir. Was war für ein dämlicher Traum: Stimmen ohne Gesichter, zusammenhangloses Flehen. Und: Wer um alles in der Welt ist Emma?

24. Oktober 2023

Ich drehe mich zur Seite und will weiterschlafen. Doch Emma macht mir einen Strich durch die Schlafrechnung: Eine Männerstimme fleht durch die Nacht. Der Typ friert auf dem Balkon gegenüber und will zurück ins Warme. 
Doch seine Emma lässt nicht mit sich reden und zeigt dem Burschen ihre kalte Schulter. 

Am nächsten Morgen ist alles still. Vorsichtig schiebe ich den Vorhang zur Seite. Drüben auf dem Balkon klammert sich kein Eismann ans Geländer. 
Emma hat sich erbarmt. 

Eine solche Nachtgeschichte ist das ideale Sprungbrett hin zu Jesus, denn der lässt auch keinen in der (kalten) Nacht erfrieren. 
Wer - jetzt im übertragenen Sinn - feststellt, dass er den Sohn Gottes braucht, um zu überleben … wer seine ausweglose Situation begreift … der ist bei ihm an der richtigen Stelle. Oder um es mit den Worten von Jesus zu sagen: „Wer anklopft … dem wird aufgetan“. 

Es ist schon ein paar Jahre her: 
Der Moderator bedankte sich bei mir für die Predigt, im Saal ging das Licht an, die Zuhörer erhoben sich von ihren Plätzen und verließen die Stadthalle. Kurze Zeit später saß ich allein im großen Saal. 
Ich schob meine Bibel und das Predigtmanuskript zurück in die Umhängetasche, erhob mich und … erschrak. Vor mir stand ein Bär von einem Mann. Sein Gesichtsausdruck widersprach seinem muskulösen Körperbau. Er weinte. 
„Ich bin ein Arsch und Jesus will mich nicht!“, flüsterte er fast. „Mit meiner Vergangenheit habe ich bei ihm keine Chance!“ 

„Schwachsinn!“, rief ich eine Spur zu laut. 
Ich gebe zu, dass es weitaus bessere, liebevollere oder angemessenere Antworten gibt. Doch bei solchen Behauptungen vergesse ich jegliche Zurückhaltung. 
Jesus unterscheidet nicht in „bisschen Arsch“, „hin und wieder Arsch“ und „Vollarsch“.
Sondern: Wer anklopft, dem wird aufgetan. 
Ohne Wenn und Aber. 
Die Tür zu ihm geht auf. 

An jenem Abend musste der Hausmeister der Stadthalle Überstunden machen. Doch die haben sich gelohnt: Beim Gehen heulte der Mann immer noch. Dieses Mal waren’s Freudentränen. 

Die Tür zu Jesus öffnet sich … - das gilt übrigens auch für Wiederholungstäter. BTW … wer ist das nicht?!?
Wir stolpern durchs Leben und zack … verbocken verbummeln versauen wir’s mit unserer Jesus-Beziehung. Und? Müssen wir jetzt draußen bleiben - wie die Hunde vor der Metzgerei? 
Niemals. 

Türen haben immer zwei Seiten: drinnen und draußen. 
In der Bibel findet sich noch eine Tür-Geschichte. Da ist’s der Sohn Gottes, der draußen steht. Der anklopft und darauf hofft, dass es zur (Wieder-)Herstellung der gestörten Beziehung gibt. 

Das ist ein grandioses Versöhnungsbild! Während wir noch klopfen, um wieder in seine Arme fallen zu dürfen, ist er schon längst dabei, die Versöhnungsfeier vorzubereiten. 
Während wir …
… verzweifeln, klopft er an
… an Scheidung denken, öffnet Jesus seine Arme
… am Leben kaputt gehen, will der Sohn Gottes heilen

Ich weiß nicht, wie der Typ auf dem Balkon seine Emma rumgekriegt hat; was er ihr versprechen musste, damit sie ihm die Tür öffnet. 

Jesus musst du nicht „rumkriegen“. Deine Tränen und deine Sehnsucht, dein zerbrochenes Herz und dein Stammeln nach Vergebung reichen aus.


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