Steinigung im Königreich der Himmel

Mit Corona fing’s an. Die große Spaltung. Da sind Gräben, so tief, dass man menschlich gesprochen keine Brücke mehr darüber bauen kann. Wir schreiben unsere Meinung mit einem fetten schwarzen Edding auf ein Pappschild und halten es jedem vor die Nase – ob der das wissen will oder nicht.

30. September 2025

Nach dem Streit ums Corona-Impfen vergiftete schon die nächste Pille die fromme Familie: die Parteienfrage. Auf zur nächsten Verschmährunde. Schon wieder wird gelächelt, gespottet, gemieden. Je nachdem, wo das Kreuz auf dem Wahlzettel gemacht wird.
Und was ist „richtige Partei?“ Logisch… die, die ich wähle.

Und jetzt Kirk. Oder Trump. Oder beide. Feminismus contra Tradwife-Bewegung. Palästina oder Israel? Oder beide?
Und schon wieder fliegen uns die Steine um die Ohren. Nein… nicht „draußen“ in der Welt - der also, vor der uns Jesus, Petrus und Paulus warnen. Dort, wo der brüllende Löwe herumzieht.
Nein. Die spitzen Steine pfeifen durchs Reich Gottes. Wir zerlegen uns selbst, zeigen auf Andersdenkende und vergessen dabei die deutlichen Ansagen Gottes und den nicht zur Diskussion stehenden Auftrag unseres Erlösers.

Wie lautet der Ursprungsauftrag?
Losgelöst von Corona, Pocken, Lepra oder welchen Namen wir einer Pandemie auch geben … – bis zur Rückkehr des Menschensohnes in den Wolken gilt es, seinen Auftrag umzusetzen: Bekennt. Glaubt. Liebt. Auch die andersdenkenden Geschwister.

Wir lassen uns wieder einmal aufs weltgeschichtliche Abstellgleis führen. Vom Durcheinanderbringer, dem alten schlauen Fuchs. Das fing seinerzeit im Paradies schon an – und wir fallen wieder und wieder auf seine Tricks und Lügen herein.

Die Menschen, mit denen wir es zu tun haben … hören sie von uns das Evangelium? Also „gekommen, gekreuzigt, gestorben, aufgefahren in den Himmel, zu richten die Lebenden und die Toten“ – um hier aus dem apostolischen Glaubensbekenntnis zu zitieren.
Oder wissen die nur, GEGEN WAS und GEGEN WEN wir sind?

Unser Auftreten, unser Sein, unsere Meinung … alles so laut, dass dadurch die Botschaft von der Liebe Gottes sich ins Nichts auflöst.

Diese Vermischung von göttlichem Auftrag und persönlicher Meinung – das ist ein genialer, fieser Trick aus der Hölle. Wir verplempern unsere Kraft und verabschieden uns von der Liebe. Und das höhnische Lachen des Widersachers rauscht wie ein Sturm über die ganze Erde.

Natürlich: Jeder darf seine Meinung haben. Und auch sagen. Aber mit dieser darf er nicht wie mit einem Wurfgeschoss im Palast Gottes randalieren. An diesem Ort gibt es keine Steinigung! Wer hier den ersten Stein in die Hand nimmt, vergisst die klaren Statements vom Gekreuzigten.
Erstens: „Liebt einander.“
Zweitens: „Vergebt einander.“
Drittens: Praktizieren wir „zweitens“ nicht, dann folgt darauf die Strafe wie beim unbarmherzigen Knecht: die Rücknahme der Vergebung und die Auslieferung an die Peiniger.

Unser Dasein, unser Sinn im Leben ist das „Salz und Licht sein“. Hier geht es um kein politisches Statement, keine Ideologie. Es geht um das Bekenntnis der großen Liebe Gottes zu allen (!) Menschen. Er schickte seinen Sohn in diese verdrehte, gewalttätige, von fremden Mächten beherrschte Welt – damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern ewiges Leben haben.

Das ist der Kurs. Das ist die Botschaft. Alles andere ist definitiv zweitrangig. Eine eigene Meinung haben? Absolut. Doch an erster Stelle kommt das Evangelium. Und an zweiter. Und an dritter.

Die Welt? Ja, sie geht ihrem Ende entgegen. Das ist kein Schwarzmalen, kein Schwertgefuchtel mit dem schwarzen Buch und auch keine Drohbotschaft. Und auch keine Aluhut-Romantik. Jesus selbst hat’s gesagt: Er kommt irgendwann in den Wolken zurück und dann folgt die finale Schlussveranstaltung.
Deswegen, aus Liebe und Erbarmen zu den verlorenen Menschen, lautet unser göttlicher Auftrag: „Ihr seid Salz der Erde, Licht der Welt.“

Wir werden vor dem Thron Gottes nicht nach unserer politischen Meinung gefragt – das können wir uns abschminken. Stattdessen stellt er uns Fragen, die so leicht zu beantworten wären. Aber wir verstummen, weil wir Zeit unsres Lebens damit beschäftigt waren, uns selbst in den Mittelpunkt zu stellen.


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