Am Montagabend ploppte auf meinem Facebook – Account die Message auf: Crisis – Response von AnnaAnna*: „bin safe in Wien!“

Bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nichts vom Terroranschlag in der österreichischen Hauptstadt.

Auf RTL lief das Nachtjournal. Sie zeigten verwackelte Filmclips vom Tatort – aufgenommen mit Smartphones von Augenzeugen. Auf einem war sogar der Täter zu sehen; er zielte und schoss, schob sich einige Meter an der Hauswand entlang, legte das Gewehr erneut an und ballerte um sich.

„Bin safe in Wien!“

„Bin safe in Nizza!“

„Bin safe in Amerika!“

„Bin safe in Corona!“

„Bin safe in Jesus!“

Horatio Gates Spafford erlebte seinen persönlichen Albtraum: Das große Feuer von Chicago (8.- 10. Oktober 1871) ruinierte ihn finanziell. Zwei Jahre später der nächste Tiefschlag: Rezession. Um neue Kraft zu tanken, buchte er für sich und seine Familie eine Schiffsfahrt nach England. Dort wollten sie den bekannten Evangelisten Moody auf seinen Reisen begleiten. Aber: Spafford konnte den Termin nicht halten, schickte seine Frau und die vier Töchter vor, er wollte später nachkommen. Während der Atlantiküberquerung kollidierte das Schiff mit einem anderen. Alle vier Töchter starben.

Horatio Gates Spafford schrieb nach diesen traumatischen Erlebnissen einen Text, der bis heute in Gottesdiensten weltweit gesungen wird: „It is well with my soul“. (dt: „Wenn Friede mit Gott meine Seele durchdringt“)

In diesen Tagen leben wir mit Einschränkungen. Darüber kann man sich nerven, dagegen angehen, Fake News unterstützen und weiterleiten, rebellieren. Frieden verbreitet sich dadurch nicht. Verunsicherung nimmt (noch) mehr zu. Mit Ängsten wird gespielt.

Das ist keine Lösung.

Der erste Vers der deutschsprachigen Version von „it’s well with my soul“ heißt:

„Wenn Friede mit Gott meine Seele durchdringt, ob Stürme auch drohen von fern, mein Herze im Glauben doch allezeit singt: „Mir ist wohl, mir ist wohl in dem Herrn“.

Friedensstifter sind safe.

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