Die Kriecher verbannen!
Ich hatte einen gewaltigen Hänger in der Predigtvorbereitung. Da hilft mir nur eins: prokrastinieren*.
Ab auf ne Runde durchs weltweite Netz.
Bei Instagram checke ich den Account von @flitzmari. Die hat ein Foto von @angeladoe weitergeleitet.
Ich sehe, lese und dann macht’s „zzooom“.
thx www. thx @flitzmari und thx @angeladoe.
Hänger überwunden. Es läuft wieder.
Stell dir vor, da gäbe es tatsächlich jemand, der dir sagen darf, dass du dich veränderst – also zum Negativen … denn eins ist klar: Fans und Zujubler und Kriecher sagen dir sowieso nur das, was du hören willst.
Was, wenn du dich zum Idioten verwandelst, deine neuen Beziehungen eine Gefahr für dich darstellen, dein exzessiver Spritkonsum, dein rechthaberisches Auftreten, dein lässiger Umgang mit der Wahrheit – kurz: wenn sich dein WESEN verändert? Dann haben Fans kein Stimmrecht.
Da stellt sich die Frage: Gibt’s jemand, der dir die Wahrheit spiegeln darf? Oder bevorzugst du nur Abnicker und Stiefellecker?
Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde.
Mal angenommen, Jesus hätte seinerzeit schon auf Insta gepostet … dann wäre dieses Statement auch online gegangen:
„Wie kommt’s, dass du den Splitter im Auge deines Bruders / Freundes / Ehepartners / etc siehst, aber den Balken in deinem eigenen Auge nicht bemerkst?“
Yes! So läuft es doch, oder?
Deshalb heißt die wichtige Frage, die nach einer Antwort schreit: Wem erteilen wir das „Stimmrecht“, die „Rückmeldeerlaubnis“ in Sachen Wesensveränderung?
Also, mich darf kein Oberarzt operieren, der volltrunken und zugekifft und mit entzogener Approbation die Operation mit mir besprechen will. Der kriegt ein klares „NO!“ .
Und ebensowenig möchte ich mir von einem Blinden meinen „Splitter aus dem Auge ziehen lassen“. Einer, der deshalb nichts mehr sieht, weil die eigenen Problembalken sein Blickfeld vernageln … von einem Typen, der in meinem Auge herumpfuschen möchte, mich aber dadurch verletzt und alles noch viel schlimmer macht!
Aus diesem Grund habe ich Freunde, denen ich die Erlaubnis gegeben habe, mir ihre Gedanken und Beobachtungen über MICH mitzuteilen. Das ist nicht immer nice, aber: heilsam. Ich weiß, wovon ich spreche.
Und noch etwas:
Dass solche Menschen nicht mal eben zu finden sind, ist klar. Vertrauensaufbau kostet Zeit. Ganz zu schweigen vom Mut, den man aufbringen muss, um seine undurchdringliche Schale einen Spalt breit zu öffnen. Aber:
Wer solche Freunde hat, kann auch mit Feinden leben.