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every life matters

Seit der Ermordung von George Floyd brennt’s in den Staaten.
George Floyd?
Vor dem tragischen Verbrechen kannten vermutlich nur wenige den 46-jährigen Vater zweier Töchter.
Sein Mörder war Polizist. Ein weißer.
George Floyd war Afroamerikaner.
Heute lächelt seine Erinnerung zurückhaltend von den Titelseiten der Weltpresse.
Die Geschichte seines Lebens geht viral.

Wut und Frust über den gewaltsamen Tod treibt die benachteiligte Seele hinaus auf die Straßen Amerikas. Zusätzlich zum Verbrechen heizen die vielen unbeantworteten Fragen die Stimmung an:
Wieso sterben bei der Pandemie viel mehr Schwarze als Weiße?
Warum gibt es viel mehr arbeitslose Schwarze als Weiße?
Und wieso bekommen Weiße für den gleichen Job ein höheres Gehalt?

Das Pulverfass ist explodiert.

Verletzte liegen in den Seitenstraßen, Autos brennen, Plünderer greifen zu.
Hautfarbenübergreifend.
Die Unterdrückten, die Vernachlässigten, die Nicht-Privilegiteren skandieren:
„black life matters!“
Schwarzes Leben ist wichtig!

Ich lebe auf der anderen Seite des Atlantiks. Hier ist alles ruhig. Da lässt sich doch leicht nach drüben schauen und mit dem weißen Zeigefinger in die Wunde der Eskalation bohren.
Doch was weiß ich schon vom Menschsein dritter Wahl? Von Ausgrenzung aufgrund meiner Hautfarbe? Von ungezähmter Wut, weil ein weißer Patient eine bessere Behandlung erhält als mein kleiner, schwarzer Bruder?
Nothing.

Gestern tauchten auf Instagram schwarze Quadrate auf.
Hashtag: blackouttuesday.
Solidarität im Web. Mitleid und Mitgefühl zeigen. Auf Missstände aufmerksam machen.

Mich fasziniert und motiviert der Lebensstil vom Sohn Gottes:
Hautfarbenbashing? Nie.
Ausländer meiden? Aufgrund seines freundschaftlichen Umgangs nervte er das religiöse Establishment.
Geschlechterbevorzugung? Never! Zu seinen Followern gehörten Männer und Frauen.
Menschen dritter Klasse? Nicht bei Jesus. Er herzte Kinder und umarmte Aussätzige.

Black life matters bei Jesus?
Auch. Aber nicht nur in schwarz.
Vermutlich hätte er geantwortet:
„every life matters“.

Jedes Leben?
Auch das der Schwulen und Lesben?
Das von denen, die keinen festen Wohnsitz haben?
Die neben der Eingangstür vom Aldi hocken und volltrunken ihren Rausch ausschlafen?
Jepp.
Jedes Leben.
every life matters!

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