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Habt mehr Spaß!

In diesen Tagen geht’s ums Planen fürs kommende Jahr. Logo: Auch bei Pfarrern / Predigern / Preachern (come on!) schafft’s dieses Thema auf die Kanzel / aufs iPad / ins iPhone.

Jeder, der schon einige Jahreswechsel auf dem Buckel hat, kennt die Statements. Weil: a) wichtig und b) ist Silvester tatsächlich ein Cut und bietet somit die Möglichkeit für einen Paradigmenwechsel.
Leider funktioniert dieser Wechsel viel zu selten.
(eigene Erfahrung…)

Höre ich mich um, kommen Statements wie „mehr Zeit mit Gott verbringen?“ oder „im Gebet nicht nachlassen?“ und „mehr Geld spenden?“

Aussagen, die so auch von den Verkündiger:innen on Stage kommen. Vielleicht klingen die Statements der Befragten deshalb eher nach Frage- als nach Ausrufezeichen.
Das Scheitern ist eingeplant. Im Sinne von: „funktioniert ja eh’ nicht…“.

Wer mehr Zeit mit Gott verbringen möchte, muss an anderer Stelle streichen: Netflix, shoppen, Hobby, Arbeit.
Mehr Geld kann nur derjenige spenden, der sich die Mühe macht, an seinem Rechner die Homepage der Bank seines Vertrauens aufzurufen und einen höheren Betrag beim Dauerauftrag einzugeben.
Im Gebet nicht nachlassen? Gebet ist ein harter Job! Öfters frustrierend (weil nichts passiert), oft ermüdend und meistens unterbrochen durch Gedankenblitze.
Das Notieren von Zielen ins Oktavheftchen zu Jahresbeginn ist nur ein weiterer Satz auf geduldiges Papier.
Mehr nicht.

Deshalb mein Vorschlag fürs neue Jahr: Habt mehr Spaß!

Meine erste, oberste und wichtigste Regel für 2022 ist in manchen Ohren die unverantwortlichste, unvernünftigste und lästerlichste Aufforderung, die sie jemals (von mir) gehört haben. ABER:
Nachfolge, Glauben, Vertrauen … das ist harte Arbeit. Echt! Wir werden herausgefordert, haben Zweifel, werden womöglich ausgelacht … oder stehen am offenen Grab eines lieben Menschen, für den wir intensiv gebetet haben.
Das kostet Kraft – da hilft kein rosa Mäntelchen.

Spaß macht es, wenn man weiß, warum man glaubt; wenn man Freude und Staunen in seine Beziehung zu Jesus mit einfließen lässt. Es bedeutet, offen für Fehler zu sein; man will das bisher Geglaubte mit neuen Augen sehen. Die Wegstrecke der kommenden 365 Tage bringen Überraschungen mit sich! Was hat sich unser guter Hirte ausgedacht? Wie kann ich in dem, was ich praktiziere, besser werden? Braucht’s ein paar neue Schuhe für den vor uns liegenden Weg? Eine Pause, um wieder neu staunen zu können?

Innovation entsteht dann, wenn wir unsere Fehler als Ermüdungserscheinungen ansehen. Denn wer müde ist, kann sich nicht mit weiteren To-Do’s belasten. Das funktioniert nicht.
Deshalb die Aufforderung: Habt Spaß!

Warum?
Ohne Spaß kein Glaube.
Ohne Spaß keine Extrarunde.
Ohne Spaß sind wir nur Zombies aus The Walking Dead. Aus der Ferne sehen diese Wesen (fast) normal aus. Setzen die sich in Bewegung, ist Gefahr im Verzug. Alles flieht oder greift zu schweren Waffen.

Aber: Wir leben nicht in der Zombie-Apokalypse, sondern in einer Welt, in der Jesus seine gute Botschaft durch uns verbreiten möchte. Ohne Spaß am Glauben funktioniert das nicht.

Wir lungern nicht durchs Leben, um am Ende dann den Zahltag abzugreifen. Sondern:
Wir sind bewegt durch Jesus. Schon allein das ist der Hammer und solche Statements zaubern mir ein Grinsen ins Gesicht. „Jesus in mir!“ – ja wie genial ist das denn!

In diesem Sinne: Habt mehr Spaß!