Enkelin Minea spielt gerne Memory. Mit mir.
Ganz ehrlich? Es gibt schönere Spiele, als nach versteckten Bildpaaren zu suchen. Doch das sage ich ihr natürlich nicht. Stattdessen blödeln wir uns durchs Mischen der Karten, sehen dabei aus wie zwei Luftschwimmer bei ihrer Nachmittagsgymnastik. Das Startsignal lautet: „Du darfst anfangen, Opi!“

Um es kurz zu machen: Sie zieht mich ab. Immer.
Und, stürzt mich das in Selbstzweifel?
Nope. Nullkommanull Prozent.

Das Gegenteil ist der Fall: Minea dabei zu beobachten, wie sie Bildpaare hypnotisiert, damit ich bloß nicht auf die Idee komme, die Karten umzudrehen; wie ihre kleinen Hände über den Tisch fliegen, ihr Stapel immer höher wird; sie dann auch noch versucht, mir versteckte Tipps zu geben, damit ich nicht ganz ins Leere laufe – das ist Gran.Di.Os!

In der Bibel gibt es zig Statements von der Freude Gottes über seine Kids. Ohne uns stundenlang auf die Suche machen zu müssen, finden wir in der Bibel Aussagen über Liebe, Vertrauen, das Miteinander und … Freude ZU UND ÜBER UNS.
Klare Ansage: Gott freut sich über seine Kinder. Gott freut sich über UNS!

Viele kommen mit einem solchen Statement gar nicht klar: „Kann nicht sein!“, denken wir, „bei dem Mist, den ich täglich, stündlich und noch öfter fabriziere … wenn überhaupt, dann hält er mich noch gerade so aus. Aber Freude? Never!“

Bin ich über mich hinausgewachsen, habe Verfolgung, Spott und Hohn ertragen … dann gibt’s vielleicht ein stilles, fast unmerkliches Kopfnicken. Oder: wenigstens keine Bestrafung. Aber ein Lob, eine Ghetto-Faust / High-Five – Kombi? Nix da. Und zum Lachen geht der Allmächtige sowieso in den Keller.

Ganz schön heftig, welches Bild sich da in einem zementiert (hat). Es ist tragisch, wenn diese „Gott-freut-sich-über-dich-Seite“ in deinem Leben fehlt.

Ich würde dir gerne deine Zementform aufsprengen. Dir den Himmel aufreißen, dich das Lachen und die Freude Gottes hören lassen. Doch das kann ich nicht. Niemand kann dir den ersten Schritt abnehmen – hin zu Gott.
Dieser Weg führt an falschen, strengen und drohenden Pappkameraden vorbei; Monster im frommen Gottesmantel, aufgebaut und hochgezogen von Typen, die dich unter Verschluss halten wollen.
Machtgehabe von Machtmenschen.

Ich möchte dir deshalb von einem Gott erzählen, der sich freut; der stolz ist auf seine Kids; der mit ihnen lacht und mit ihnen weint. Der natürlich alles besser und schneller und ohne Erklärung in Nullkommanichts erschaffen könnte.
Macht er aber nicht.
Er nimmt uns mit; staunt über Fortschritte.
Lächelt, wenn wir stolz auf unsere Erfolge hinweisen.
DAS ist Liebe.
Und wenn wir’s verbocken? Dann sagt er Sachen wie „auf geht’s, noch einmal, nächste Runde, du schaffst das!“

Was für ein genialer Gott!