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Minusgrade werden überbewertet und der Blick geht nach vorn

Alter Streitpunkt unter Läufern: Die Temperatur. Natürlich gibt es Sportler, die keinen Bock auf Minusgrade haben. Ist in Ordnung, denn jeder läuft wann und wie er will.

Blöd nur, wenn solche Schönwetter-Läufer einen auf ihre Seite ziehen wollen. „Minusgrade sind schädlich“, heißt es dann. „Für die Gesundheit. Du bekommst Erfrierungen. Zweiten Grades!“
Ich ignoriere diese Panikmache. Natürlich ist es kontraproduktiv, wenn du gerade dann auf einer Eisfläche ausrutschst und mit einer Gehirnerschütterung ins KH eingeliefert wirst. Wasser auf die Mühlen des Panikschiebers. Dabei kann doch immer etwas passieren. Selbst wer bei Sonnenschein seinen Lauf beginnt, kann zwei Stunden später von einem fetten Gewitterregen überrascht werden. Nur … deshalb Zuhause bleiben?

Wer immer nur auf Sicherheit spielt, verliert. Wer jede Aktion zu einem lebensgefährlichen Wagnis mit Welt-Untergangs-Potential aufbaut, macht aus Hundespuren eine Werwolf – Herde; x-beliebige Schuhprofile gehören zum Yeti. Vielleicht. Gut möglich. Warum auch nicht … kann doch sein … es wird dunkel … draußen … ich hör sie heulen …

Diese Statements begegnen dir überall, sowohl beim Laufen (ich kenne einige solcher Panik-Schieber) als auch immer dort, wo etwas Neues anfängt und der Ausgang der Geschichte nicht von vornherein klar ist. superfromm hat nix mit Laufen und Minustemperaturen zu tun. Trotzdem fühlen sich Menschen berufen, einem mit erhobenem Zeigefinger und aufgebrachter Stimme ihre Meinung zu geigen.
Was tun?

Reden lassen. Stiefel durchziehen. Nicht gleich auf den ersten Kilometern des Marathons die Laufschuhe ins Eck werfen.
In diesem Sinne: Ein superfrommes Jahr liegt vor uns. Wir freuen uns drauf und sind gespannt auf die Erfahrungen – mit denen, die vor der Kamera sitzen und mit allen, die wir in den nächsten 365 Tagen unterwegs auf der Jahrespiste antreffen.
Vielleicht treffen wir auf den Yeti. Und wer weiß, vielleicht spricht der sogar deutsch?