one big thing
„Genau das ist Ihr Problem: Sie WOLLEN eine Leiche finden.“
Sagt Anna zum Privatdetektiv und verschwindet grußlos.
Was sie damit sagen will, ist:
Denk nicht in den immer gleichen Mustern.
Wie wären andere Theorien:
Vielleicht gibt es gar keine Leiche?
Ist der Fall tatsächlich so glasklar?
Nur weil jemand zwei Wochen nicht nach Hause kam, muss er gleich Opfer eines Verbrechens geworden sein.
Es ist die Konzentration auf das „one big thing“, das „eine große Ding“, das uns daran hindert, neue Erfahrungen zu machen. Wir sind blind für andere Möglichkeiten und neue Horizonte.
Alles dreht sich um die Umsetzung der eigenen Vorstellung. Nichts anderes zählt.
Und wenn´s nicht funktioniert, dann ziehen wir die Jesus-Karte. Den bestürmen wir mit unseren Wünschen: „mach dies, schenk das, hilf mir hierbei, führ´ mich dorthin.“
Ist ja auch nachvollziehbar, weil keiner besser weiß als wir, was gut für uns ist.
Echt jetzt?
Ein klitzekleiner Blick in die Bibel zeigt, dass etwas GANZ ANDERES als die eigene, begrenzte Vorstellung von Leben möglich sein kann:
Mann verlässt wegen Jesus hochdekorierten Posten und verteilt sein durch Betrug verdientes Geld an die Geschädigten zurück. Folge: Glück, Dankbarkeit, Freiheit, schlappes Bankkonto.
Anderer Mann verlässt seine Firma und schließt sich Jesus an.
Folge: Wunder erlebt, ins Gefängnis gekommen, mit dem Tod bedroht, Engel gesehen.
Frau verschwendet ihr Erspartes und hilft Jesus dabei, seinen Auftrag nicht aus den Augen zu verlieren.
Folgen: wurde von anderen als bescheuert angesehen; musste Vorwürfe ertragen, ihr Geld nicht richtig angelegt zu haben; Jesus segnet sie.
Andere Frau begräbt die Vorstellung von ihrer Zukunft und erklärt sich bereit, schwanger zu werden.
Folgen: bekannt
Kind schenkt Jesus sein bisschen Essen.
Mann erklärt sich bereit, die Wahrheit auszusprechen und kommt deshalb ins Gefängnis.
Frau verabschiedet sich von der Hoffnung, von Ärzten geheilt zu werden und muss wegen Jesus vor die Gaffer.
Chef einer (anderen) Glaubensgemeinschaft macht sich unglaubwürdig, weil er Hilfe bei Jesus sucht.
Und. So. Weiter.
Am Anfang steht die Begegung mit Jesus. Dieses Staunen darüber, dass der Sohn Gottes sich doch tatsächlich auf mich unscheinbaren Typen einlässt.
Doch anstatt Jesus in unser Boot kommt, um uns das „one big thing“ anzupacken und zu ermöglichen, will er den „Bootswechsel“. Bedeutet: Er holt uns in SEIN Boot und zeigt die neue Richtung an.
Neue Horizonte, neue Welten, neue Erfahrungen. Nicht immer easy, nicht IMMER spektaktulär, aber immer auf Kurs. Da stürmt’s schon mal gewaltig, aber im langweiligen Leben passieren keine Wunder.
Oder um es mit Anna zu sagen: Konzentrier dich nicht auf die Leiche. Die ist schon tot.