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Verliebt, verlobt, verheiratet. Verlassen.
Eine von Millionen, die ums Überleben kämpft; eine, die versucht, den Balaceakt von Job und Erziehung und minimalem Privatleben irgendwie zu schaffen. Schon sechzehn Jahre lang.
Der Kampf ist noch nicht gewonnen. Er hat Spuren hinterlassen und sehr viel Kraft gekostet.

Authentisch, offen, ehrlich und … sehr sympathisch.

 

Unbequeme Bänke. Rote Kissen auf abgewetztem Holz. Nur wenige Besucher sitzen in der Kirche. Der Geruch von alten Büchern und ausgeblasenen Kerzen hängt in der Luft. Der Sprecher redet leise. Es ist schwierig, ihm zu folgen. Die Lautsprecheranlage ist schlecht ausgesteuert und alt. „Jesaja 12 Vers 3“, höre ich. Dort steht: „Mit Freuden werdet ihr Wasser schöpfen aus den Quellen des Heils.“ Hmmm.…

Niemals für möglich gehalten und doch passiert: Anstellung verloren, zum Alkoholiker geworden. Tablettensüchtig. Entzug abgebrochen. Privatinsolvenz.
Sein ganzes Leben passt in einen kleinen Koffer. Mit dem steht er dann vor verschlossener Tür vom Obdachlosenwohnheim. Sie nehmen ihn auf und geben ihm den Hundeplatz.
Nach ein paar Wochen hat er genug. Er will zurück ins Leben. Bloß wie? Und: In was…

„Wenn ich doch auch wieder so laufen könnte“, sagte die alte Dame. Ihre eine Hand lag auf dem Griff des Rollators, mit der anderen hatte sie sich bei der Krankenschwester untergehakt. Sie nickte mir zu.

Die Tür zur Karriere stand sperrangelweit offen: Auftritte, Anfragen, Pressetermine. Ihr wurde es zu viel und die Geige verschwand im Kasten.

Zu manchen redet Gott ständig: Sie erfahren Neuigkeiten aus dem Himmel, Gott streichelt ihre Wangen und sorgt für Wunder am laufenden Band. Sagen sie.

„Asche zu Asche, Staub zu Staub!“ Der Pfarrer macht eine kurze Pause, greift nach einer kleinen Schaufel und häuft sich etwas Mutterboden auf die Metallfläche.

Vor sechsundzwanzig Jahren am Rand des Lebens entlang gerannt. Dem Tod nicht nur einmal direkt in die Augen geschaut. Lumbalpunktion(en) schreiend ausgehalten. Wurde wütend, aggressiv und laut.