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Wenn nichts mehr geht

Er kann seine Wohnung nicht mehr verlassen. Mit schweren Schritten schleppt er sich von Zimmer zu Zimmer. Im Flur steht sein Rollator, den er fürs Ausruhen braucht. Für ihn ist der Weg vom Schlaf- ins Wohnzimmer eine Tortur. Ohne Pause schafft er es nicht.

23. Mai 2023

Sein Atem klingt wie der Motor eines Caterpillar beim Starten.

Er lebt in einem Hochhaus. Außer ihm gibt es hier noch hundert andere Menschen. Mindestens, aber er kennt sie nicht. „Ich bekomme keinen Besuch und kann auch nirgends hin“, schnauft er schwer.

Es braucht eine Weile, bis er die Scheu vor den Kameras verloren hat. Er redet sich frei und berichtet von den vielen Krankheiten, die sich in seinem Körper eingenistet haben. Zweimal wollte er sich das Leben nehmen, weil er es nicht mehr ausgehalten hat: den Schmerz, die Vergangenheit, das Leid. Zweimal konnte er gerade noch gerettet werden.

Jetzt sitzt er mir gegenüber. Sein Körper ist wie eine Live-Aufnahme einer langen Liste von unheilbaren Krankheiten. Auf seiner Stirn flieht eine Narbe von links nach rechts. „Hirntumor“, flüstert er und lächelt dabei, „aber gutartig.“

Er kommt ins Erzählen und spricht davon, wie Jesus ihn gefunden hat. In der Psychiatrie. In der Klinik. In der Krankenhauskapelle. Er lächelt, wenn er den Namen des Sohnes Gottes in den Mund nimmt. Und dann sagt er: „Wenn ich im Himmel bin, ist das alles vorbei. Ich kann laufen, rennen und bin schmerzfrei. Und Jesus wird mir meine Tränen abwischen.“

Ich weiß nicht, was sich gerade in deinem Körper abspielt. Oder in deiner Seele.

Was ich dir wünsche, ist, dass du mit Jesus dein Leben aushalten kannst. Und dass dir der Blick in den Himmel Trost verschafft. Denn ganz am Schluss vom Neuen Testament öffnet sich der Vorhang und zeigt eine Szene, die schöner nicht sein kann:

„Gott wird ihnen alle Tränen abwischen. Es wird keinen Tod mehr geben, kein Leid, keine Klage und keine Schmerzen; denn was einmal war, ist für immer vorbei.“

(Offenbarung 21, Vers 4)