Ziel erreicht
Das ist die Geschichte von einer Beerdigung.
Der Sarg steht vorne, die Familie und Angehörigen sitzen in der ersten Reihe, und noch immer drängen sich die Menschen in das Gemeindehaus. Dann wird es still. Jeder wartet darauf, dass sich der Pfarrer erhebt und die Trauerfeier eröffnet. In diesem Augenblick tönt eine wohlbekannte Frauenstimme durch das Gotteshaus:
„SIE HABEN IHR ZIEL ERREICHT!“
Bingo. Google hat ja sowasvon recht. Da hat doch tatsächlich jemand vergessen, die App von GoogleMaps zu schließen.
Diese Story hat mir vergangene Woche mein Freund erzählt. Er war dabei – live und in Farbe. Und diese Geschichte ist viel zu gut, um sie für sich zu behalten.
Also auf meiner Beerdigung darf man sich solche Witze auf jeden Fall erlauben. Wäre ich dabei, würde ich mitlachen.
„Ziel erreicht“ – zwei Worte KOMPLETT im Sinne der Bibel. Denn die spricht dermaßen oft und eindrücklich davon, ebendieses Ziel nicht aus den Augen zu verlieren; seine ganze Kraft dafür einzusetzen, dort anzukommen; erzählt in grandiosen Farben von der himmlischen Flower-Zeremonie …
Als Jesus damals am sterbend am Kreuz hing, schrie er mit seinem letzten Atemzug „es ist vollbracht!“ in die Nacht. Anders ausgedrückt: Endstation! Bin jetzt im Himmel, beim Vater, in der Ewigkeit!
Gleiches Ziel also, auf das die Christen dieser Welt sich auch zukämpfen, ihr Leben danach ausrichten.
Also warum nicht sagen (lassen): „Sie haben ihr Ziel erreicht!“ Etwas besseres gibt es nicht.